Mit einer Geschäftsidee hoch hinaus
Frank Jadzinski aus Esslingen hatte einen guten Job: Er war seit Jahren Leiter einer mittelständischen Gerüstbaufirma. Aber dann wagte er doch den entscheidenden Schritt und entschloss sich, gemeinsam mit einem Partner eine Firma zu gründen. Sein eigener Chef sein- wer wünscht sich das nicht? Natürlich war sich Jadzinski darüber im Klaren, dass die Selbstständigkeit immer auch ein gewisses Risiko mit sich bringt. Und es kann dauern, bis sich dieser Schritt rentiert. Damit die Unternehmensgründung gelingt, wollte er auf der sicheren Seite sein und sich kompetent beraten lassen.
Kompetente Berater begleiten auf dem Weg in die Selbstständigkeit
Auf dem Gründertag an der Bildungsakademie seiner Handwerkskammer im Herbst 2011 stieß er auf den Informations- und Beratungsstand der Beratungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft für Handwerk und Mittelstand {BWHM), einer Tochtergesellschaft des Handwerkstages. Rasch war ein guter Draht zu den BWHM-Mitarbeitern hergestellt, die sich auch sofort ins Zeug legten. Noch am Infostand des Gründertages konnten sie aus einem Beraterpool den passenden Berater vermitteln, der Jadzinski auf seinem Weg in die Existenzgründung begleitete. ln diesem Fal l war es Thomas Haag, seit vielen Jahren akkreditierter Berater der BWHM.
Haag setzte sich mit Jadzinski und seinem Partner an einen Tisch. Gemeinsam tüftelten sie einen Business- und Finanzplan aus. Der erfahrene Berater hinterfragte das von Jadzinski aufgestellte Marketingkonzept und unterstützte ihn bei der Erstellung einer Dreijahresplanung. Damit war der erste und wichtigste Schritt getan. Mit dieser Planung in der Tasche war der künftige Chef gut gerüstet für die anstehenden Gespräche mit den Banken. Denn ohne solide finanzielle Erstausstattung wäre es schwierig geworden mit der Selbstständigkeit.
Investitionen im sechsstelligen Bereich mussten finanziert werden. Ohne professionelles Gerüstmaterial und geeigneten Fuhrpark wäre ein Betrieb nicht möglich gewesen. Im April2012 stand die Finanzierung und schon im Juli konnte der Jungunternehmer mit zunächst zwei Arbeitskolonnen und zwei Dritteln des geplanten Gerüstmaterials starten. Bereits ein Vierteljahr später war das Gerüstmaterial komplett und Jadzinski konnte neue Mitarbeiter einstellen.
Gute Vorbereitung und Beratung ist die Basis des Erfolgs
Die gute Vorbereitung mit Hilfe eines erfahrenen Beraters zahlte sich aus. Insgesamt wurden in 2012 zehn Arbeitsplätze geschaffen, bereits mit dem Jahr der Gründung schrieb der Betrieb schwarze Zahlen. Die Auftragsbestände für 2013 sind vielversprechend und in diesem Jahr will der Handwerker erstmals auch ausbilden. Doch damit nicht genug. ln der Praxis macht Jadzinski so leicht keiner was vor, aber er wollte auch seine kaufmännischen Kenntnisse auf Vordermann bringen. Deshalb absolvierte er schon parallel zur Gründung an der Bildungsakademie seiner Handwerkskammer ein Studium zum staatlich anerkannten Betriebswirt.
Beste Voraussetzungen also, um beim Kunden zu punkten und die Geschäftsidee zur Erfolgsgeschichte zu machen.
Drei Fragen an den erfolgreichen Existenzgründer
Herr Jadzinski, zunächst nochmals herzlichen Glückwunsch zur Existenzgründung. Wie kam es, dass Sie so rasch Erfolg hatten?
»Es kommt auf eine gute Vorbereitung und auf Fachwissen an. In meinem Fall waren sicherlich auch meine Bekanntheit im Markt, bei potenziellen Kunden und bei Lieferanten, hilfreich.«
Wie würden Sie Ihr Verhältnis zu Ihrem Gründungsberater beschreiben?
»Es hat einfach die Chemie gestimmt. Wichtig für mich war seine Erfahrung, insbesondere auf dem Gebiet der Finanzen. Ohne seine Unterstützung wären meine Bankengespräche bestimmt nicht so erfolgreich verlaufen. Außerdem muss man jemanden zur Seite haben, der auch kritische Fragen stellt.«
Wie wird das Geschäftsjahr 2013 verlaufen?
»Die Auftragslage ist sehr gut. Wir werden neue Mitarbeiter und Auszubildende einstellen und weiter expandieren. Für die zweite Jahreshälfte planen wir eine Innovationsberatung über die BWHM GmbH. Wir wollen Fehler auch im zweiten Jahr nach der Gründung so weit wie möglich vermeiden. Deshalb ist das Thema externe Beratung für uns nach wie vor von großer Bedeutung.«
Quelle: Geschäftsbericht 2012 der Handwerkskammer Baden-Württemberg Michael Keck
Neuen Kommentar schreiben