Ihr Partner: Der Unternehmensberater

Eine Existenzgründung ist für gewöhnlich keine gereifte Frucht, die nur noch gepflückt werden muss, sondern ein zartes Pflänzchen, das noch wächst. Somit bedarf es einer gewissen Sorgfalt, damit daraus eine starke Pflanze wird, die jeder Witterung standhalten kann. Der angehende Unternehmer wird in dieser Metapher zum Gärtner und der Unternehmensberater bringt den notwendigen Dünger mit.

Als Existenzgründer erwartet Sie eine Fülle an neuen Aufgaben. Checklisten können Sie im gesamten Ablauf des Gründungsprozesses unterstützen. Insbesondere durch ein ausgiebiges Vorgespräch mit einem Unternehmensberater können viele offene Punkte bereits geklärt und ein für Sie passendes Konzept entwickelt werden. Bei der typischerweise folgenden Grobbesprechung kommen oft weitere Punkte zutage, die anschließend von Unklarheiten bereinigt und mit neuen Ideen angereichert werden können.

Gerade in der Planungsphase ist man als Gründer oft euphorisch und bewertet sein Vorhaben zu positiv. Durch das Einholen einer zweiten Meinung und eine ausgiebige Diskussion aller relevanten Thematiken mit einem Unternehmensberater erhält man die Einschätzung einer neutralen Person. In der nachfolgenden Planungsphase erreicht man eine weitaus stärkere Konzeptionierung, die Banken und andere Beteiligte besser überzeugen kann.

Ein Beispiel aus der Praxis

Vor einiger Zeit kam ein Existenzgründer zu einem Vorgespräch vorbei und schilderte mir sein Vorhaben: Geplant war die Eröffnung einer Schuhboutique in Innenstadtlage, inklusive dazugehörigem Online-Shop. Im Erstgespräch konnte ich die Kalkulation der Preise nicht nachvollziehen, sie waren aus meiner Sicht deutlich zu hoch angesetzt. Auch nachdem ich den Existenzgründer darauf hingewiesen hatte, gab er klar vor, dass er die Preismarge mit einem Fachmann bestimmt hätte und diese so korrekt wäre.

In einem halbtägigen Workshop erarbeiteten wir auf meinen ausdrücklichen Wunsch hin dennoch erneut die gesamte Kalkulation der Preise und Margen. Hierbei wurden auch Branchenvergleichszahlen herangezogen und mit dem Existenzgründer besprochen. Wir stellten schnell fest, dass die angegebene Handelsspanne nicht annähernd den üblichen Sätzen der Branche entspricht und somit für Kreditgeber nicht nachvollziehbar sein würde. Trotz meiner mehrfachen Warnungen bestand der Existenzgründer aber darauf, seine ursprüngliche Berechnung im Businessplan zu verwenden.

Der Gründer stellte das Konzept zwei unterschiedlichen Banken vor. Beide Anfragen führten zu einer klaren Ablehnung aufgrund der „geschönten“ Zahlen. Auch eine Nachbesserung in der Preiskalkulation konnte die Banken nicht zu einem gegenteiligen Votum bewegen – sie hatten bereits das Vertrauen in die wirtschaftlichen Fähigkeiten des Gründers verloren. Die Finanzierung des Gründungsvorhabens war zum Problemfall geworden.

Dieses Beispiel zeigt wie wichtig es ist, Ihrem persönlichen Unternehmensberater gegenüber ehrlich, offen und kritikfähig zu sein. Durch das uneinsichtige Verhalten und das Missachten aller Warnungen und Vorschläge hatte sich der Existenzgründer bei beiden Banken einen schlechten Ruf eingehandelt. Gerade durch eine konstruktive und offene Zusammenarbeit lassen sich derartige Fehler im Vorfeld vermeiden und oft übertrifft das gemeinsam erarbeitete Ergebnis die allein entwickelten Idee um Längen – schließlich greift man bei einem guten Unternehmensberater auf einen reichen Erfahrungsschatz zurück, der aus vielen erfolgreich begleiteten Gründungen resultiert.

Lassen Sie deshalb das Konzept von einem Unternehmensberater vorab prüfen und gehen Sie mit diesem in eine offene Kommunikation. Hier bekommen Sie recht schnell zurückgespiegelt, wie ein Außenstehender Ihr Konzept einschätzt und Sie ersparen sich unangenehme Fragestellungen oder gar die Ablehnung des finanzierenden Institutes.